In der Gemeinschaftsgärtnerei Wildwuchs in Leveste, 15 km westlich von Hannover, wird auf ca. 4 ha Fläche bio-vegan angebaut. Ein festangestelltes Gärtner*innen-Team übernimmt dort den Großteil der anfallenden Arbeit. Auf den Flächen werden über das Jahr verteilt bis zu 60 verschiedene Gemüsesorten geerntet. Die Gemüseauslieferung und -verteilung findet in selbstverwalteten Depots in Hannovers Innenstadt statt.
Solidarische Landwirtschaft (kurz Solawi) ist eine innovativ solidarische Strategie für eine lebendige, verantwortungsvolle Landwirtschaft, die gleichzeitig die Existenz der Menschen, die dort arbeiten, sicherstellt sowie einen essenziellen Beitrag zu einer nachhaltig ökologischen Entwicklung leisten soll. Durch die solidarsiche Finanzierung können die Landwirt*innen besonderen Wert auf umweltschonende Anbaumethoden legen, indem Biodiversität, Bodenqualität und Artenvielfalt durch einen möglichst schonenden und achtsamen Anbau respektiert und erhalten bleiben. Am Ende profitieren im besten Fall alle Beteiligten. Die Abonnent*innen und Verbraucher*innen finanzieren und decken durch ihre solidarischen Jahresbeiträge und Abonnements auf die Gemüsekisten die anfallenden landwirtschaftlichen Arbeits- und Produktionskosten. Durch die finanzielle Zusicherung können die Landwirt*innen besonderen Wert auf Ökologie und Umweltaspekte legen.
Beste Voraussetzung für einen nachhaltig naturbewussten Kreislauf und eine Wertegemeinschaft, welche durch die grüne Gemüsekiste getragen wird.
Ausgestellt im Rahmen des Lagois Fotopreises 2023 zum Thema `Klimagerecht Leben. ́
Die eigene Aufzucht der Jungpflanzen stellt ein Merkmal der ökologischen Landwirtschaft dar und bedarf bestimmten Bedingungen, wie kontrollierter Luftfeuchte und Belichtung.
Arne (48) hat die Gärtnerei Wildwuchs vor mehr als 15 Jahren auf dem Grundstück seiner Familie in Leveste auf- gebaut.
Zur Ausfahrt von Gerät und Saatgut aufs Feld nutzen Greta (links) und Kevin (rechts) den Traktor. Dieser kommt gelegentlich zum Ein- satz, da die Felder der Gärtnerei im Ort Leveste verteilt liegen. Ansonsten wird nach dem Market-Gardening-Prinzip jedoch weitestge- hend auf motorisiertes Gerät verzichtet.
Das Gärtner*innen-Team beim Austausch während der gemeinsamen Feldarbeit. An diesem Tag gibt es frischen Mangold, Blumenkohl und Ruccola zu ernten.
In der Gärtnerei Wildwuchs arbeiten neben den Festan- gestellten auch regelmäßig Voluntär*innen. Lilly macht z.B. ihr freiwilliges ökologisches Jahr und unterstützt das Team in dieser Saison. Heute hilft sie bei der Saatgutanmischung.
Die selbstgezogenen Setzlinge, ein Qualitätsmerkmal der ökologischen Landwirtschaft, gilt es regelmäßig zu wässern. An diesem Nach- mittag übernimmt diese Aufgabe Lilly.
Die meisten Festangestellten der Gärtnerei Wildwuchs fahren nach getaner Feldarbeit zurück mit dem Fahrrad in die Stadt. Kevin wohnt z.B. in Hannover-Linden und genießt es, auf der Rückfahrt über die Feldwege die Seele baumeln zu lassen.
Zur Sommersonnenwende bleiben Greta (rechts) und Kevin (links) jedoch auch mal für eine Nacht draußen auf dem Land und genießen nach der Ernte die Naturverbundenheit am Lagerfeuer. Der Kreislauf schließt sich.
Arne kontrolliert Tomatenpflanzen auf möglichen Schädlingsbefall.
Auf den Wochenmärkten in Hannover ist es seit jeher Tradition, dass die diversen Kartoffelsorten weibliche Namen tragen, so auch für die Auslieferung der SoLaWi. „Linda“ ist bereits in der reiferen Phase (re.).
Kevin schafft die auslieferungsfertige Ernte auf schnellstem Wege ins Zwischenlager der SoLaWi.
Im Unabhängigen Jugendzentrum (UJZ) „Korn“ in der Kornstraße in Hannover-Nordstadt holen sich die SoLaWi-Mitglieder*innen an einem Donnerstagnachmittag ihren Gemüseanteil ab. Der Kreislauf schließt sich.
Diese Reportage wurde im Rahmen des Lagois Fotopreises 2023 zum Thema `Klimagerecht Leben ́ausgestellt (https://www.ausstellung-leihen.de/klimagerecht-leben)
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